Montag, 19. Oktober 2009

Mein persönliches Resümee vom NET Open Space 2009 in Leipzig

Der Net Open Space 2009 ist vorbei.

Leider. Denn es hat vor allem viel Spaß gemacht! Ein großes Dankeschön auch an die Organisatoren. westinUnd danke an alle, die zu den vielen interessanten Disskusionen beigetragen haben. Auf ein paar der Themen möchte ich im Folgenden näher eingehen.

Alt.Net ist nicht tot!

Der Open Space hat gezeigt, dass es immer (noch) wichtige Themen zu besprechen gilt. Die Community bekommt meines Anscheins nach immer neue Mitglieder, die Fragen aber auch neue Anregungen mitbringen. Sehr erfrischend! Aber es zeigte sich auch, dass ein wichtiges Ziel der Community sein sollte, zu lehren, sich selbst und Andere(s) kritisch zu hinterfragen. Viel zu oft kommt es vor, dass vermeintliche Lösungen rules verwendet werden, die auf das eigene Problem gar nicht passen. Und das nur weil Person X dies als gute Lösung empfohlen hatte!

Verwende technologie-agnostische Architektur

Das Gleiche gilt auch für Technologien: Auch hier gilt es zu evaluieren, welches Paradigma tatsächlich auf meine Problemstellung passt! Nur weil eine Technologie X häufig verwendet wird, muss sie nicht automatisch verwendet werden! Stellt sich noch die Frage, wie das richtige Paradigma gefunden wird. Nehme die funktionalen Anforderungen und überlege dafür die beste Lösung und nehme in Kauf, das Menschen Fehler machen! Weitere Kriterien:
Wie weitreichend ist die Entscheidung für meine Anwendung. Muss ich beispielsweise Hibernate Sessions durch die gesamte Anwendung reichen, sollte ich mir genau überlegen dies zu verwenden! Kann ich dies aber in einer Schicht abstrahieren wäre es wohl besser. Natürlich spielt auch das vorhandene Wissen eine große Rolle. Hier reicht es nicht, so Ralf Westphal, architecture nur spezielle Technologien zu schulen. Vielmehr sollten sich Entwickler "blind" weiterbilden. Also immer wieder über den Tellerrand hinausschauen - kritisch natürlich!

Buildmanagement steckt noch in den Kinderschuhen!

Bei der Sitzung über kontinuirliche Integration stellte sich heraus, dass viele zwar schon CI verwenden, aber meist noch in Verbindung mit Buildskripten. Auch hat es den Anschein, als hätten sich Prinzipien wie DRY (don't repeat yourself) nicht bis in diesen Bereich verirrt. Der gewohnte Komfort wie mit Maven im Javaumfeld ist auch gar nicht (groß) bekannt. Hier gilt es Werbung zu machen für die Maven Prinzipien wie Coding by Convention und deklarative gears Konfiguration um nur zwei zu nennen. NPanday, welches Plugins für .NET zur Verfügung stellt, ist auch nicht bekannt, vermutlich auch weil es noch sehr jung ist. Sollte hier Interesse bestehen, bin ich gern bereit, Maven und NPanday in Vorträgen oder Demonstrationen vorzustellen.

Soft Skills sind wichtig!

Das spiegelte sich vor allem in der Anzahl der Sitzungen zu diesem Thema wieder: Null. Also doch nicht so wichtig? Ich denke schon. Wahrscheinlich machen sich Entwickler nicht so viele Gedanken darum. Und trotzdem schwebte dieses Thema irgendwie immer imdotnetpro ccd stempel2 almost half size banner (1) Raum! Schließlich ist ein Prinzip von CCD die tägliche Reflexion. Und auch zum Beispiel bei Scrum ist dies wichtiger Bestandteil. Leider sind noch zu viele zu unkritisch mit sich selbst. Für viele scheint es noch ein Problem, so die Meinung einiger Teilnehmer, wenn jemand den eigenen Code kritisiert oder gar verändert, an statt sich über die (hoffentlich) konstruktive Kritik zu freuen! Der hier gemachte Vorschlag klingt so einfach und lohnt trotzdem einer Evaluation: "nicht immer nur würgen, einfach mal umarmen!"

Danke Leipzig, danke an die Organisation und natürlich danke an all die interessanten Gespräche! Ich hoffe, wir sehen uns nicht erst in einem Jahr wieder!

Bildquellen:

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